Menu
Die klimatischen Voraussetzungen im Eisacktal sind für Weißweine ideal: Einerseits bewirkt die Nähe zu den Bergen eine [für den Weinbau] äußerst günstige, hohe Temperaturdifferenz
zwischen Tag und Nacht, andererseits sind die Niederschlagsmengen für ein Alpengebiet gering und es gibt außergewöhnliche viele Sonnenstunden.
Diese besonderen klimatischen Bedingungen ermöglichen im Eisacktal Weinbau in Höhenlagen zwischen 400 und 850 m Meereshöhe.
Das Weinbaugebiet Eisacktal reicht von der Gemeinde Vahrn, kurz vor Brixen im Norden bis zum Ritten bei Bozen im Süden. Der Brixner Talkessel ist gegen Norden hin wie ein Amphitheater abgeschlossen und dadurch gegen kalte Strömungen geschützt. Die Weinbaulagen befinden sich hier vor allem auf der orografisch linken Seite, wo sich die Lagen aufgrund der starken Sonneneinstrahlung und den steilen Hängen schnell aufwärmen. Das Terroir ist geprägt von einem Gemisch aus Schiefer, Gneis, Granit und schottrig, sandigen Moränenböden.
Nach dem Brixner Talkessel wird das Eisacktal wieder enger und verläuft leicht südwestlich, die Weinbaulagen befinden nun vornehmlich orografisch rechts.
Südlich von Brixen bis unterhalb von Klausen ist Quarzphyllit das Hauptgestein, ab Waidbruck Quarzporphyr. Über das gesamte Tal sind Glazialschotter und zwischeneiszeitliche Flussablagerungen verteilt, wodurch die Böden durchlässig sind und schnell Wärme aufnehmen können.
Der hohe Anteil an Silikaten in den Böden verleiht den Weinen aus dem Eisacktal ihre charakteristische mineralische Note.
Die Geschichte des Weinbaus im Eisacktal reicht weit zurück. Die ältesten Zeugnisse der Weinbautradition des Eisacktals stammen aus dem 5. Jahrhundert vor Christus. Im frühen Mittelalter nehmen sich die Klöster in dem Gebiet des Weinbaus an. Über mehrere Jahrhunderte liegt der Weinbau im Eisacktal ganz in ihren Händen. Von dieser Zeit zeugt heute noch das Kloster Neustift, in dessen Stiftskellerei seit 1142 Wein produziert wird.
Bei den Erzeugnissen der älteren Eisacktaler Weinbaugeschichte handelt es sich bis ins 20. Jahrhundert hinein allerdings immer um Rotwein. Da das Klima im Eisacktal für rote Rebsorten zu kühl ist, ist die Qualität der Weine zunächst nicht übermäßig hoch.
Erst nach der Reblaus-Invasion Anfang des 20. Jahrhunderts erkennt man, dass das Eisacktaler Klima ideal für weiße Sorten ist. Infolge des Reblausbefalls und aufgrund fehlender Absatzmärkte verkümmert der Weinbau jedoch zunächst. Die Anbauflächen werden zunehmend kleiner und deckten oftmals nur noch den Eigenbedarf der Bauern.
1961 erfolgt mit der Gründung von genossenschaftlichen Organisationen in Klausen und Brixen der Neubeginn und die Wende hin zum Weißwein. Nach und nach setzen sich weiße Rebsorten durch, die Anbauflächen werden wieder größer. Teilweise kommt es zu aufwendigem Terrassen-Bau an den Talhängen. Die Eisacktaler Weine gewinnen zunehmend an Renommee. Auch der Schritt zur Selbstständigkeit und Selbstvermarktung mehrerer Winzer trägt viel zur Vielfalt und Sichtbarkeit des Eisacktaler Weinbaus bei.
Mittlerweile gilt das Eisacktal als eines der besten Weißweingebiete Italiens.